Freiwillige Feuerwehr Unkel
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Chronik

Brandschutz und Brandbekämpfung im 18. und 19. Jahrhundert ein großes Problem. Da die Häuser größtenteils aus leicht entflammbaren Materialien wie Stroh und Holz erbaut waren, konnte ein brennendes Haus leicht einen ganzen Stadtteil in Flammen setzen, zumal die Brandbekämpfung mangels technischer Möglichkeiten nicht sehr wirksam war. Daher legte die Behörde großen Wert auf eine Feuerverhütung. Mit Verordnung vom 09.01.1793 wurde das Decken von neu gebauten Häusern mit Ried und Stroh verboten und befohlen, in Zukunft stattdessen Pfannen oder Schiefer zu benutzen.

Um bei der Bekämpfung eines Feuers mithelfen zu können, war jeder Haushalt verpflichtet, mindestens einen Ledereimer im Haus zu haben. Wer in Unkel als Bürger aufgenommen werden wollte, musste zunächst einen Ledereimer erwerben. Zusätzlich zu den Geräten, welche die Bürger zur Verfügung stellten, besaß die Stadt auch große ,,Büdden“, die auf Schlitten montiert, immer mit Wasser gefüllt sein mussten. Auch musste die Stadt eine entsprechende Anzahl von Brandhaken und Brandleitern besitzen, die an zentraler Stelle für jedermann zugänglich sein sollten.In einem Schreiben des Kurfürsten vom 20. September 1790 wird die Stadtverwaltung Unkels aufgefordert, sich eine Brandspritze zuzulegen. Allerdings benötigte man nun ein Bedienungspersonal für den Umgang mit den Spritzen und die Geräte mussten in Ordnung gehalten werden. Zur Kontrolle und zur Instandsetzung der Gerätschaften sowie zur Organisation der Brandbekämpfung wurde in jeder Stadt ein Brandmeister ernannt.

Die Handwerker der Stadt mussten mit ihren Handwerksgeräten wie Leitern, Hacken, Beilen usw. an der Brandstelle erscheinen und versuchen, das Feuer einzudämmen. Die übrigen Bürger hatten vor dem Rathaus zu erscheinen, wo sie die städtischen Brandgeräte erhielten und damit zum Brandherd eilten. Diese Art der Feuerbekämpfung änderte sich auch im 19. Jahrhundert nicht sehr. In preußischer Zeit galt die Regelung, dass jeder männliche Einwohner ab 16 Jahre zu den Löscharbeiten verpflichtet war. Um die Jahrhundertwende kam dann der Gedanke des freiwilligen Dienstes in der Feuerwehr auf. Der Beigeordnete Heinrich Hattingen berief daher 1901 eine Versammlung zur Bildung einer freiwilligen Feuerwehr in die Gastwirtschaft Stuch (heute: Unkeler Hof) ein. Alle 38 Teilnehmer, meist Handwerker und Arbeiter, beschlossen einstimmig die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr Unkel-Scheuren und wurden. Im Jahre 1925 stiftete der Unkeler Ehrenbürger Fritz Henkel eine Motorspritze, wodurch die Wehr das Feuer nun wirksamer bekämpfen konnte. Diese Motorspritze befindet sich heute noch im Besitz der Unkeler Feuerwehr.

Nach dem Krieg ging es zunächst mit einfachen Mitteln weiter. Bis 1955 tat der Henkelsche ,,Feuerwehr-Bereitschaftswagen" seine Dienste. Danach wurden neue Fahrzeuge und Geräte angeschafft. Das alte Feuerwehr-Gerätehaus (1955), das im Hochwassergebiet der Stadt Unkel lag, konnte schon seit Jahren nicht mehr den Anforderungen, die an die Aufgaben einer Feuerwehr gestellt wurden, gerecht werden. Nach langem Suchen konnte ein Grundstück an der Graf Blumenthal Str.6 erworben werden. Mit Unterstützung der Verbandsgemeinde und des Landes Rheinland Pfalz wurde dann die Fertigstellung des Unkeler Gerätehauses 1976 gefeiert.

Nicht nur als Feuerwehr sondern auch als Wasserwehr wurden die Unkeler Wehrmänner tätig: Bei den Hochwasserkatastrophen 1919/1920 , 1926, ~ 1947/1948, 1955, 1970, 1983, 1988, 1993 und 1995verließ der Rhein bei Erpel sein Flussbett, bahnte sich seinen Weg durch die Felder, umfloss Unkel und vereinigte sich nördlich von Unkel wieder mit dem Hauptstrom. Unkel war dann für einige Zeit eine Insel und viele Häuser von der Außenwelt abgeschnitten. Wichtiger aber war, dass die ,,Wasserwehr" Personen zu den vom Wasser eingeschlossenen Häuser transportierte und/oder sie mit Lebensmitteln versorgte.

Waren früher also der Kampf gegen Feuer und Wasser die Hauptaufgaben der Feuerwehr, so hat sich in neuerer Zeit das Aufgabenfeld stark verändert. Nach dem Brandschutzgesetz von 1974 obliegt es den Feuerwehren die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um Gefahren abzuwehren, die dem Einzelnen oder Allgemeinheit für Leben, Gesundheit oder Hab und Gut durch Brände, Explosionen, Unfälle, Naturereignisse oder andere gefahrenbringende Ereignisse drohen. Die Folge ist, dass die Wehr heute häufiger zu technischen Hilfeleistungen als zur Brandbekämpfung herangezogen wird.

Die Ausführliche Chronik finden Sie HIER als Download



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